Der BMW Welt Jazz Award geht im Januar 2016 in seine achte Saison. In insgesamt sechs kostenfreien Sonntagsmatineen von Januar bis März 2016 präsentieren sich international herausragende Ensembles im Doppelkegel der BMW Welt unter dem Motto „Inspired by Legends“.
Die Musiker stammen aus USA, Israel, Schweiz, Italien und Deutschland. Zudem wird erstmals der BMW Welt Young Artist Jazz Award gemeinsam mit der Stadt München vergeben. Das große Finale um den mit 15.000 Euro dotierten BMW Welt Jazz Award findet am 7. Mai 2016 im Auditorium der BMW Welt statt.
Der Fokus liegt in diesem Jahr auf dem Einfluss herausragender Persönlichkeiten. Wie Inspirationen interpretiert werden können, die nicht zwangsläufig aus dem Jazz kommen müssen, werden die Künstler in ihren innovativen Liveauftritten unter Beweis stellen.
Nach der sechsten und somit letzten Matinee nominiert die Expertenjury zwei Ensembles für das große Finale am 7. Mai 2016 im Auditorium. Der Erstplatzierte erhält neben einem Preisgeld von 10.000 Euro eine von BMW Design eigens entworfene Trophäe; 5.000 Euro gehen an den Zweitplatzierten. Zusätzlich wird im Rahmen eines Publikumspreises das Ensemble mit der besten Durchschnittsnote nach Auswertung aller Konzerte gekürt. Dieses Ensemble erhält die Möglichkeit beim Jazz Classica Festival 2016 in Schloss Elmau aufzutreten.
Maximilian Schöberl, Leiter BMW Group Konzernkommunikation und Politik: „Der BMW Welt Jazz Award schaut im achten Jahr mit Tradition nach vorne. Seit über vierzig Jahren ist die BMW Group zuverlässiger Partner hunderter Kulturinitiativen. Wir möchten auch weiterhin alle Besucher begeistern. Eine bundesweit derart erfolgreiche Veranstaltungsreihe wäre nicht möglich, ohne unsere internationalen Ensembles und unserer fachkundigen Jury.“
Erstmalig wird in kommenden Jahr auch der BMW Welt Young Artist Jazz Award gemeinsam mit der Stadt München vergeben. „Als Oberbürgermeister der Stadt München freue ich mich sehr, dass sich die BMW Group seit diesem Jahr nun zusätzlich zum BMW Welt Jazz Award noch mit einem eigenen Förderpreis für den Münchner Nachwuchs im Jazzbereich engagiert. Dies verdeutlicht einmal mehr, wie konsequent das Unternehmen seine Verantwortung für nachhaltige Kulturförderung wahrnimmt“, fügt Dieter Reiter hinzu.
Neben einem Preisgeld erhält der Ausgezeichnete ein Konzert im Jazzclub Unterfahrt sowie einen Auftritt bei den Leipziger Jazztagen. Förderfähig sind junge Musikschaffende, Einzelpersonen und Ensembles im Jazzbereich, aus München und Umgebung. Die Kandidaten werden durch die Mitglieder der BMW Welt Jazz Award Jury bestimmt.
Ablauf des BMW Welt Jazz Award 2016
Auswahlmatineen 11:00 bis ca. 13:30 Uhr im Doppelkegel der BMW Welt:
24. Januar 2016 Dieter Ilg: Mein Beethoven
31. Januar 2016 Oded Tzur Quartet
14. Februar 2016 Stefano Battaglia Trio
21. Februar 2016 Stucky-Doran-Studer-Tacuma: Play Hendrix!
28. Februar 2016 Latham-Carniaux-Egan: Constellations
20. März 2016 Indra Rios-Moore
Der Eintritt ist frei, die Kapazität jedoch begrenzt. Es besteht daher keine Sitzplatzgarantie. Der Einlass erfolgt ab 10:30 Uhr.
Finale im Auditorium der BMW Welt um 19:00 Uhr:
7. Mai 2016 Abschlusskonzert mit den zwei nominierten Finalisten
Tickets für das Finale am 7. Mai 2016 sind ab dem 24. Januar 2016 in der BMW Welt und bei München Ticket erhältlich.
Die Moderation übernimmt auch in diesem Jahr wieder Beate Sampson, Jazz-Redakteurin bei BR-KLASSIK.
Jury
Die hochkarätige Jury unter dem Vorsitz von Oliver Hochkeppel (Musik- und Kulturjournalist der Süddeutschen Zeitung) setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:
Roland Spiegel, Musikredakteur mit Schwerpunkt Jazz beim Bayerischen Rundfunk, BR-KLASSIK
Andreas Kolb, Chefredakteur von JazzZeitung.de, neuer musikzeitung und Mitherausgeber des neuen Musikmagazins SILBERHORN
Heike Lies, Musikwissenschaftlerin, Bereich Musik und Musiktheater, im Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Christiane Böhnke-Geisse, Künstlerische Leitung Internationales Jazzfestival “Bingen swingt”
Künstler und Ensembles
24. Januar 2016: Dieter Ilg
Der Bassist Dieter Ilg verwandelt bei „Mein Beethoven“ im Trio mit dem Pianisten Rainer Böhm und dem Schlagzeuger Patrice Hèral Ludwig van Beethovens Musik in zeitlosen Jazz. Der Freiburger hat sich unter anderem an der Seite von Größen wie Randy Brecker, Albert Mangelsdorf oder Charlie Mariano und als Stammbassist von Till Brönner einen Namen gemacht. Seit den frühen 1990ern mit der Überführung von anderen Stilen in den Jazz aktiv, erfüllte er sich 2010 selbst den Wunsch, Giuseppe Verdis „Otello“ in den Jazz zu überführen. Diesem neuen Blick auf die Klassik ist Ilgs Trio seither treu geblieben – zuletzt mit dem Wagner-Album „Parsifal“. Dieter Ilg erhielt sowohl für „Otello“ 2012 wie auch für „Parsifal“ 2014 den Echo Jazz als „Bassist des Jahres“.
31. Januar 2016: Oded Tzur Quartet
Die bekannte Märchensammlung „Tausendundeine Nacht“ ist das Thema des Debütalbums „Like A Great River“ des israelischen Saxofonisten Oded Tzur. Bei den mal meditativen, mal rasant fließenden Melodien, die Orient, Okzident und seine Wahlheimat Nordamerika musikalisch verbinden, begleiten ihn auch in München der Bassist Petros Klampanis, der als kommender Star gehandelte Pianist Shai Maestro und der ebenfalls bereits mit vielen New Yorker Größen verbundene Drummer Ziv Ravitz.
14. Februar 2016: Stefano Battaglia Trio
Der italienischen Pianist Stefano Battaglia betätigt sich für sein Münchner Label ecm schon lange auf dem Feld der Literatur- und Filmvertonung. Bereits 2007 widmete er dem großen Autorenfilmer Pier Paolo Pasolini ein Doppelalbum. Zuletzt hat der Italiener – stets in der gleichen Trio-Besetzung mit dem Bassisten Salvatore Maiore und dem Schlagzeuger Roberto Dani – auf „Songways“ unterschiedliche Werke von Alfred Kubin, Jonathan Swift, Italo Calvino, Edgar Allan Poe, Adalbert Stifter oder Homer interpretiert und sich bei „In The Morning“ der Musik des 1980 verstorbenen amerikanischen Theater- und Filmkomponisten Alec Wilder gewidmet.
21. Februar 2016: Stucky-Doran-Studer-Tacuma: Play Hendrix!
Als Gitarren-Ikone ist Jimi Hendrix über das Rock-Genre hinaus bekannt, und so haben sich auch Jazzmusiker immer wieder mit seiner Musik beschäftigt. Vor fast fünfundzwanzig Jahren startete der Schweizer Gitarrist Christy Doran sein eigenes Hendrix-Projekt in wechselnden Besetzungen, das die Melodien und Riffs mit Songs wie „Hey Jude“ von den Beatles oder „Purple Rain“ von Prince koppelte und rhythmisch komplex unterlegte. Beim BMW Welt Jazz Award ist seine Partnerin die amerikanisch-schweizerische Sängerin und Performerin Erika Stucky, die seit vielen Jahren für ihre einzigartige Mischung aus Entertainment, Pop und Avantgarde-Jazz bekannt ist. Das Quartett ergänzen der amerikanische E-Bassist Jamaaladeen Tacuma und der Schweizer Schlagzeuger Fredy Studer.
28. Februar 2016: Latham-Carniaux-Egan: Constellations
Die Isländerin Björk wurde mit ihrer unverwechselbaren Stimme und ihren unkonventionellen Auftritten zur bekanntesten Musikerin ihres Landes und erwarb sich weit über die Popwelt hinaus Anhänger. Einer von ihnen ist der 54-jährige amerikanische Schlagzeuger Karl Latham, der nun im Quartett mit dem Bassisten Mark Egan, dem Trompeter Ryan Carniaux und dem Keyboarder Nick Rolfe ein ganzes Album mit ausschließlich Stücken aus Björks Feder einspielte: „Constellations“ verbindet Björks musikalischen Kosmos und ihr typisches Timbre mit einem an den Japaner Isao Tomita oder an Miles Davis‘ Electric Bands erinnernden synthetischen Klangfarbenreichtum in den Fusion-Jazz.
20. März 2016: Indra Rios-Moore
Für die Sängerin Indra Rios-Moore, als Tochter einer puerto-ricanischen Sozialarbeiterin und des Jazzbassisten Don Moore, in New York aufgewachsen, bedeutet ihr neues Album „Heartland“ eine Reise zu ihren Wurzeln. Sie greift dabei Pop- und Rockgrößen wie David Bowie oder Pink Floyd in ihrem reduzierten Retro-Sound auf. Inzwischen lebt sie mit dem Saxofonisten Benjamin Traerup in Dänemark, aber für die Aufnahmen unter der Regie des Starproduzenten Larry Klein kehrte sie in die USA zurück. Das Quartett wird mit dem Bassisten Thomas Sejthen und dem Gitarristen Uffe Stephen komplettiert und wurde bereits mit dem Danish Music Award 2012 ausgezeichnet.