GREATEST HITS

Festival für zeitgenössische Musik auf Kampnagel /12.–15. November 2014

Ensemble Resonanz_Tobias Schult_4Eine lebendige Spielwiese für aktuelle Musik in Hamburg: Nach der erfolgreichen ersten Ausgabe 2013 geht das Festival »Greatest Hits« auf Kampnagel nun in die zweite Runde. Vom 12. bis zum 15. November werden Musikbegeisterte, Neugierige, Elektronik-Fans und Tanzliebhaber wieder in den Bann brandneuer Klänge gezogen. Im Fokus steht der Komponist Beat Furrer mit seiner unverwechselbaren Musik-Sprache, eine Tanzperformance der belgischen Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker, die Hamburger Komponisten Manfred Stahnke und Georg Hajdu sowie drei große Produktionen mit elektronischer Musik, darunter Robin Fox´ imposante »RGB Laser Show«. Mit dabei sind tonangebende europäische Ensembles wie das Klangforum Wien mit seinem ersten Gastdirigenten Sylvain Cambreling, das Ictus Ensemble und das Ensemble Resonanz. Auch das junge Publikum kommt auf seine Kosten – bei der Musiktheaterproduktion »Der blaue Autobus« nach dem berühmten Kinderbuchklassiker von James Krüss. Hamburger Schüler komponieren für das Festival, und Musiker begegnen im »Unter 4 Augen«-Wohnwagen jeweils einem Festivalgast. An den vier dicht gepackten Festival-Tagen heißt es also wieder: horchen, zusehen, staunen und ins Gespräch kommen!

Musik und Sprache sind in den Werken des österreichisch-schweizerischen Komponisten Beat Furrer, dem in diesem Jahr ein Festival-Schwerpunkt gewidmet ist, nicht voneinander zu trennen. Wie aus Sprache Musik, aus Sprach-Klang musikalische Gestaltung wird, ist in seinen Kompositionen eindrücklich zu erleben. Seine Werke sind aus den Programmen der großen Häuser und Festivals längst nicht mehr wegzudenken, erst im vergangenen April erhielt er den Großen Österreichischen Staatspreis. Die wichtigste Auszeichnung des Landes wird jährlich einem Künstler für hervorragende Leistungen verliehen. Beat Furrer sind die ersten beiden »Greatest Hits«-Konzerte gewidmet: Das Klangforum Wien, das er mitgegründet hat, bringt mit seinem Ersten Gastdirigenten Sylvain Cambreling zur Festivaleröffnung zwei Kompositionen von Beat Furrer zur Aufführung, darunter ein Klavierkonzert. Am zweiten Tag steht Furrer dann selbst am Pult des Ensemble Resonanz: bei »Xenos III« für Schlagzeuger und Streicher, das einen Text des österreichischen Librettisten und Dramatikers Händl Klaus in Töne fasst.

Gleich zweimal begegnen die Festivalbesucher dem belgischen Ictus Ensemble: Am 14. November präsentiert es ein Programm rund um das Thema Krieg und kombiniert Strawinskys »Geschichte vom Soldaten« mit Georges Aperghis‘ »Le Soldat inconnu«, einem Auftragswerk der ECHO – European Concert Hall Organisation anlässlich 100 Jahre Erster Weltkrieg. Das Stück für Bariton und Ensemble ist eine eindrückliche Allegorie auf die Absurdität des Kriege Einen Tag später, beim Festivalfinale, ist das Ensemble dann gemeinsam mit Rosas, der Tanzkompanie der berühmten Anne Teresa De Keersmaeker, zu erleben. Die Belgierin beschäftigt sich intensiv mit Werken der zeitgenössischen Musik und der klassischen Moderne. Nun hat sie mit ihrer Kompanie Gérard Griseys farbenreiches Ensemblewerk »Vortex Temporum« choreografiert. In der Performance, in der Tänzer und Musiker gleichberechtigt agieren, vereinigen sich Musik und Tanz zu einem mitreißenden Gesamtkunstwerk.

Die Neue Musik liegt (auch) in Hamburgs Händen! Zwei Hamburger Helden der Szene werden dieses Jahr in der Reihe »Local Heroes« vorgestellt. Multimedia, Mikrotonalität und der Einsatz von Netzwerken in der Musik sind das Spezialgebiet von Georg Hajdu, seit 2002 Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. »Wie nimmt der Mensch Musik wahr, die nicht ins gängige System passt und nicht vorhersehbar ist?«, lautet eine seiner zentralen Überlegungen. Auch die Musik von Manfred Stahnke passt nicht in althergebrachte Systeme. Er experimentiert mit minimal »umgestimmten« Instrumenten, um noch größere Freiheit im Kompositionsprozess zu erlangen.

Die Reihe »ePhil« hat in diesem Jahr XL-Format mit Raum für große Shows und große Namen der elektronischen Musikszene. Klassik, Clubmusik oder Kunstwerk? In der elektronischen Musik lassen sich hier kaum noch Grenzen ziehen. Den Anfang macht am 13. November der Australier Robin Fox mit seiner imposanten »RGB Laser Show«. Elektrische Signale lösen hier gleichzeitig Klänge und Farblaser-Bewegungen au Licht und Klang werden synchronisiert. Man sieht, was man hört – und umgekehrt. Mouse on Mars zählen seit Langem zu den innovativsten Musikern der deutschen Elektro-Szene. Am 14. November bringen sie das Publikum mit den frechen Beats ihres Albums »Spezmodia« in Schwung. Am letzten Tag schließlich lässt der kanadische Sound-Künstler Tim Hecker das Festival mit seinen fließenden Klang-Strömen ausklingen.

Auch junges Publikum kommt auf seine Kosten: Der Schlagzeuger Martin Brandlmayr und die Regisseurin Ika Nord haben aus James Krüss‘ »Der blaue Autobus« – einem echten Klassiker der Kinderliteratur – ein Musiktheater für Kinder ab sechs Jahren gemacht. So erwartet das Publikum ein fröhlich-buntes Gesamtkunstwerk aus Musik, Kostümen und Requisiten, Mimik und clowneskem Theater. »Der blaue Autobus« ist eine Koproduktion der Wiener Taschenoper, der Jeunesse Österreich, der Oper Graz und der Elbphilharmonie Hamburg.

Neue Musik entsteht auch, wenn Schüler komponieren. Bei »Klangradar 3000« erarbeiten Hamburger Schüler unterschiedlicher Schulen im Vorfeld des Festivals mit der Hilfe von professionellen Komponisten eigene Werke und präsentieren diese dann auf Kampnagel – zunächst in einer Annäherung an das Konzert des Ensemble Resonanz, dann in einem ganz eigenständigen Projekt mit fünf Werken zum Thema »Interaktionen 2.0«. »Klangradar 3000 – Schüler komponieren« wird gefördert durch die Behörde für Schule und Berufsbildung und Feldtmann Kulturell unter dem Dach der Hamburgischen Kulturstiftung. »Klangradar 3000 – Schüler komponieren« ist eine Kooperation des Landesmusikrats in der Freien- und Hansestadt Hamburg e.V. und Elbphilharmonie Kompass.

Das Festival »Greatest Hits« ist auch dieses Jahr wieder eine lebendige Plattform für Austausch und Begegnung. Im »Unter 4 Augen«-Wohnwagen auf dem Festivalgelände treffen unterschiedliche Protagonisten von »Greatest Hits« vor ihrem Konzert auf jeweils einen Gast – näher kann man der Neuen Musik kaum kommen!

»Greatest Hits« ist eine Kooperation der Elbphilharmonie Konzerte mit Kampnagel.

Greatest Hits

Informationen & Tickets

Festivalpass: € 55 / erm. € 35*

Tagespass für Do und Fr: € 25 / erm. € 19* Tagespass für Sa: € 35 / erm. 29* Einzeltickets: € 9 – € 32

erhältlich: Kampnagel Tageskasse, Jarrestraße 20** Elbphilharmonie Kulturcafé am Mönckebergbrunnen, Barkhof 3

Telefonisch: 040 / 357 666 66

E-Mail: tickets@elbphilharmonie.de

Online: www.greatest-hits-hamburg.de

Ermäßigungen

Inhaber der Elbphilharmonie Card und der NDR Kultur Karte erhalten 10% Ermäßigung auf Einzeltickets.

Spielort: Kampnagel, Jarrestraße 20, 22303 Hamburg

* für Schüler, Studenten und Behinderte

** nur Einzeltickets

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