WORPSWEDE

Worpswede vereint Europas Kunst- und Kulturszene

WorpswedeKnapp 60 Termine in vier Tagen: 1. Kunst- und Filmbiennale 2013 begrüßt Polen als Gastland. Worpswede, die als Künstlerdorf im Nordwesten unseres Landes bekannte Gemeinde, wird dieses Jahr um eine exklusive Veranstaltungsreihe bereichert. Auf der Kunst- und Filmbiennale 2013, die erstmalig im Frühjahr dieses Jahres stattfinden wird, reichen sich an vier Veranstaltungstagen regionale Künstler und Prominente mit internationalem Ruf die Hände und präsentieren traditionelle und zeitgenössische Werke. Das Event wird von der Stiftung Niedersachsen sowie von NORDMEDIA gefördert. An sieben renommierten Ausstellungsorten in Worpswede wird vom 25. bis 28 April 2013 traditionelle und zeitgenössische Kunst aus der Region und den polnischen Künstlerkolonien präsentiert, ergänzt von Filmen zu Kunst und Zeitgeschichte der Jahrhundertwende, Gesprächen mit namhaften Künstlern, Lesungen, Musik und einem aufregenden Eventprogramm.

„Die Kunst-und Filmbiennale Worpswede soll den Besuchern im Zweijahres-Turnus in Worpswede die künstlerischen Gemeinsamkeiten der Gemeinde mit anderen europäischen Künstlerkolonien näher bringen“, erklärt Professor Jürgen Haase, Initiator und Leiter des außergewöhnlichen Projektes. Gastland der Eröffnungsbiennale in diesem Jahr ist Polen, mit seinen berühmten Künstlerkolonien Kazimierz Dolny, Zakopane und Bronowice. Angeführt werden diese Kulturorte von der Künstlerkolonie Szklarska Por?ba/Schreiberhau, die auch als „niederschlesisches Worpswede“ bekannt ist. Bilder, Filme und die Geschichte der beiden Künstlerkolonien in ihrer künstlerischen Entwicklung verdeutlichen gesellschaftliche Strömungen, die heute ganz Europa mit prägen.

Die Idee zur Kunst- und Filmbiennale Worpswede kam Professor Jürgen Haase vor zwei Jahren. „Die Region hat sich als Künstlerort die vergangenen knapp 125 Jahre stets weiterentwickelt“, sagt er. Es sei kein Wunder, dass Worpswede mit seiner außerordentlich hohen Künstlerdichte von über 150 Schaffenden und seinen zahlreichen Galerien und Museen internationale Beachtung finde. Professor Haase will mit der Kunst- und Filmbiennale die Kunstgeschichte der Region mit aktuellen Schaffenden und deren Exponate vergleichen – parallel dazu die Werke der polnischen Gleichgesinnten. „Wir setzen die Stilepochen in direkten Kontext mit dem Film, der seinen Ursprung – mit der Zwischenstation „Fotografie“ – in der Malerei findet.“ Schwerpunkt der ersten Biennale ist der Gründungszeitraum der Künstlerkolonie knapp vor der Jahrhundertwende vom 19. auf das 20.Jahrhundert. „In dieser Zeit des Aufbruchs und der Geburtsstunde des Jugendstils, des Übergangs vom Impressionismus zum Expressionismus, von der Fotografie zum Film, haben sich Künste und Künstler gegenseitig befruchtet“, erklärt Professor Haase.

Dass die Veranstaltungsreihe eine internationale Bedeutung für die Kunst- und Kulturszene hat, zeigt sich bereits im Vorfeld des Events. Denn laut Programmchefin Angela Henkel rechnet das Organisationsteam mit prominenter Besetzung der Veranstaltungsreihe. „Darüber hinaus ist das Biennale Kuratorium mit namhaften Persönlichkeiten aus der Kunstszene besetzt. Unter anderem sind dort Moritz Rinke, Manfred Walloschke, Haralampi G. Oroschakoff, Edward B. Gordon und Adrian Kutter vertreten“, sagt Henkel. Projektleiter Tom Aures ist überzeugt: „Die Kunst-und Filmbiennale wird ein großes Publikumsfestival und Erlebnisort für Jedermann sein.“ Darauf lässt alleine schon das umfangreiche Programm schließen. Mit fast 60 Veranstaltungen auf vier Eventtagen verteilt, bietet die Biennale mit zahlreichen Filmvorführungen, Ausstellungen zu Malereien und bildhauerischer Kunst, musikalischen Darbietungen, Vorträgen und Gesprächen unterhaltsame, kulturelle neue Perspektiven.

„Es geht uns dabei nicht nur um die Präsentation von traditioneller und zeitgenössischer Kunst aus den jeweiligen Künstlerkolonien, sondern auch besonders um den bilateralen Austausch von Mentalitäten und künstlerischen Ansichten“, betont Professor Haase. Die Biennale liefere eine ausgezeichnete Möglichkeit, dass die Kunst und die damit verbundenen Menschen gegenseitig von ihrem Wissen profitieren und lernen. „Letztlich ist es auch nicht zu weit her gegriffen zu behaupten, dass es sich bei der Kunst- und Filmbiennale um eine kulturelle Brücke Europas handelt“, sagt der Initiator. Der Kulturaustausch wird im nächsten Jahr als Biennale in Polen fortgesetzt, ehe Worpswede im Jahr 2015 ein neues europäisches Gastland einlädt.
INFORMATIONEN
www.biennale-worpswede.de

ANDRÈ DE RIDDER
CeBIT 2013