„Die Macht der Liebe“ regiert das Walliser Musikdorf Ernen

Zugegeben: Zum Walliser Dorf Ernen muss einem nicht sofort etwas einfallen, obwohl es landschaftlich traumhaft im Landschaftspark Binntal im Obergoms liegt, über schmucke Holz- und Steinhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert sowie eine renommierte Barockkirche verfügt. Auch sonst hat es so allerhand Sehenswertes zu bieten, was man in der Schweiz ansonsten nicht auf Schritt und Tritt findet. Unter Musikliebhabern allerdings ist Ernen so bekannt wie andere große europäische Festivalorte. Es ist das Musikdorf par excellence in den Alpen, sowie Begegnungsstätte für klassische Musik, Jazz und Literatur, das Künstler und Besucher aus aller Welt anzieht. Das Festival 2014 in Ernen findet in der Zeit vom 5. Juli bis einschließlich 16. August statt.

Das Motto des Erner Festivalsommers 2014 „Die Macht der Liebe “ ist eine programmatische Vorgabe, die sich durch alle Konzerte und auch durch die literarischen Auftritte zieht. Es ist die Liebe in der Musik und die Liebe zur Musik, die zur Auswahl der Komponisten und Interpreten, zur Wahl der Interpretationen und Besetzungen führt, die in der akustisch einzigartigen Dorfkirche und im historischen Tellenhaus zu hören und zu sehen sein werden. Das musikalische Festivalprogramm gliedert sich in vier Bereiche, die sich inhaltlich voneinander unterscheiden und zeitlich aufeinander folgen.

Den Einstieg in das Motto „Macht der Liebe“ bietet das Programmelement „Kammermusik kompakt“ am 5. und 6. Juli 2014 mit insgesamt sechs Konzerten und Werken von Schubert, Brahms, Kelterborn, Smetana, Fauré und Schumann. Daran schließt sich vom 12. bis 18. Juli die Programmfolge „Klavier“ an, die mit einem Dokumentarfilm über die Entstehung des Steinway L1073 beginnt. Vier Klavierrezitale mit Werken von Schubert, Liszt, Brahms, Schumann, Prokofjew, Beethoven, Mendelssohn und Granados, eine Lesung von Moritz von Bredow aus seinem Roman „Rebellische Pianistin“ sowie Konzerteinführungen mit Wolfgang Rathert setzen die Programmfolge fort.

Das Programmelement „Barock“ folgt vom 20. bis zum 31. Juli und umfasst fünf Barockkonzerte mit dem Erner Barockensemble und Werken von sehr bekannten, aber auch selten gespielten italienischen und deutschen Barockkomponisten. Dazu kommen Konzerteinführungen von Benjamin Herzog sowie ein Jazzkonzert mit dem Charl du Plessis Trio, das Werke von so bekannten Barock-Komponisten, wie Händel, Bach, Soler, Scarlatti oder Vivaldi in die Sprache des Jazz überträgt. Den Abschluss des Erner Festivalsommers bildet die Programmfolge „Kammermusik Plus“, die am 3. August beginnt und bis einschließlich 16. August dauert. Sie umfasst unter anderem ein Kammerkonzert mit einer Interpretation von Mozarts „Zauberflöte“ in zwei Akten für Klavier zu vier Händen, eine Interpretation der „Zauberflöte“ für zwei Violoncelli, vier weitere Kammerkonzerte sowie drei Orchesterkonzerte,  die  dem  Liebes-Thema  unter  anderem  in  den  Werken  von  Bach, Pergolesi, Mendelssohn und Mozart nachspüren.

Ergänzt wird das Erner Festivalprogramm 2014 durch einen Meisterkurs für Orgel, eine Biografie-Werkstatt mit Dr. Brigitte Boothe, Schreibseminare mit den bekannten Autorinnen Donna Leon und Judith Flanders sowie ein literarisches Wochenende unter dem Motto „Querlesen“ mit Bettina Böttinger.

Termine im Überblick

Kammermusik kompakt: 5. und 6. Juli 2014

Klavierwochen: 12. bis 18. Juli 2014

Barockwochen: 20. bis 31. Juli 2014

Querlesen: 26. und 27. Juli 2014

Kammermusik plus: 3. bis 16. August 2014