Der russische Stardirigent Valery Gergiev wird ab der Saison 2015/2016 Chef der Münchner Philharmoniker und erhält damit einen der begehrtesten Dirigentenposten der Welt. Mit seiner Ernennung ist der Stadt ein kulturpolitischer Coup gelungen.
Am Samstag, 19. September, 20.15 Uhr, zeigt 3sat das offizielle Antrittskonzert vom 17. September 2015 mit Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 2, auch „Auferstehungs-Sinfonie“ genannt. Im Anschluss um 22.00 Uhr folgt „Kulturzeit extra: Dirigent Valery Gergiev – Macher und Magier“, ein Porträt von Reinhold Jaretzky.
„Kulturzeit extra“ nähert sich dem „Phänomen Gergiev“ an: dem Künstler, Menschen und politischen Zeitgenossen. Zu Wort kommen prominente Kritiker, Freunde und Weggefährten wie Placido Domingo, Jan Vogler und Thomas Quasthoff.
Valery Gergiev ist ein „Macher“, ein Workaholic, der stets an mehreren Orten gleichzeitig zu sein scheint. Als einer der bedeutendsten Dirigenten und Akteure im internationalen Musikbetrieb ist Gergiev in der russischen Musiktradition verwurzelt. Er hat dem Mariinsky-Theater in St. Petersburg, das er als Direktor seit über 20 Jahren leitet, wieder zu internationalem Rang verholfen. Hier ist er zu Hause, von hier aus zieht er seine Kreise und pendelt zu seinen Dirigaten in alle großen Metropolen der Welt. Darüber hinaus ist er seit 2007 Chefdirigent des London Symphony Orchestra und Leiter des 1995 von Georg Solti gegründeten World Orchestra for Peace. Er ist unter anderem auch Initiator und Künstlerischer Leiter der „Stars of the White Nights“ und des „New Horizons Festival“ in St. Petersburg, des Moskauer Osterfestivals.
In München sorgt Gergiev – laut „Time Magazine“ einer der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten auf der Welt – schon vor Antritt für Begeisterung, aber auch für Verstimmung und Diskussionen über die Rolle der Kunst in der Gesellschaft und die politische Verantwortung des Künstlers. Valery Gergiev ist auch ein Talentscout und -förderer: er hat Anna Netrebko, Maxim Vengerov und viele andere entdeckt und deren Karrieren vorbereitet. Wie wird er in Deutschland angenommen und warum wollten die Münchener Philharmoniker gerade ihn?, fragt „Kulturzeit extra“.