Vom Schlagwerk bis zur Bağlama
Die 12. Ausgabe von MaerzMusik – internationales Festival für aktuelle Musik der Berliner Festspiele – thematisiert drei musikalische Felder, die mit den Stichworten Schlagwerke, [Um]Brüche: Türkei – Levante – Maghreb und Minidrama – Monodrama – Melodrama umschrieben sind. In den 10 Festivaltagen – vom 15. bis 24. März 2013 – stehen insgesamt 32 Veranstaltungen auf dem Programm: 11 Uraufführungen und 11 deutsche Erstaufführungen sind zu erleben, darunter sieben Auftragswerke von MaerzMusik. Wieder findet ein internationales Symposium statt, dieses Jahr zum Thema „Neue Musik im türkisch-arabischen Mittelmeerraum“.
MaerzMusik 2013 eröffnet im Haus der Berliner Festspiele mit Installationen von Oliver Schneller und Charlotte Hug, sowie Timber für sechs auf Holzbalken spielende Perkussionisten des amerikanischen Komponisten Michael Gordon. Es folgt eine Reihe von Konzerten, in denen das Instrument Schlagzeug in der Neuen Musik beleuchtet wird. Robyn Schulkowsky und Joey Baron treten als Schlagzeug-Duo mit Uraufführungen von Christian Wolff und eigenen Improvisationen auf. Als Solistin ist Robyn Schulkowsky mit dem Konzerthausorchester zu hören, mit Werken von Helmut Lachenmann, Jean-Pierre Guézec und Brian Ferneyhough. Erstmals stellt sich das Schlagwerk-Ensemble Speak Percussion aus Melbourne in Deutschland vor und das Hamburger Ensemble Resonanz präsentiert Kompositionen für Streichinstrumente und Schlagzeug von Beat Furrer, Isabel Mundry, Enno Poppe und Wolfgang Mitterer. Christian Dierstein führt perkussive Minidramen auf, wie Lucia Ronchettis Umsetzung des Spielers von Dostojewski.
Neues Musiktheater ist außerdem das Stück Pills or Serenades des in Berlin lebenden Brasilianers Chico Mello, sowie das Monodrama Kassandra von Michael Jarrell nach der berühmten Erzählung von Christa Wolff, mit der Sprecherin Anna Clementi als Interpretin. Im wiederentdeckten ehemaligen Stummfilmkino Delphi Weißensee werden zwei Filme mit Musik von Gene Coleman präsentiert. Das monumentale Video-Oratorium The Cave von Steve Reich und Beryl Korot mit dem Ensemble Modern verdeutlicht den mythologischen Konflikt zwischen Juden und Arabern in Palästina.
Mit Hasretim, einem musikalischen Road Movie von Marc Sinan, beginnt der zweite Teil von MaerzMusik 2013, der sich neuer Musik aus islamisch geprägten Ländern des Mittelmeerraums widmet. Auftreten werden: das Hezarfen Ensemble Istanbul, das Ensemble Adapter mit dem Bağlama-Spieler Taner Akyol und das Berliner ensembleunited mit dem traditionellen Musikensemble Sidare. Zur nächtlichen Sonic Arts Lounge kommt jüngster Sound aus dem Libanon und Ägypten: Kerbaj & Sharif Sehnaoui, Mahmoud Refat, Tarek Atoui, Hassan Khan, A Trio.
Zentraler Veranstaltungsort ist das Haus der Berliner Festspiele. Dennoch ist Maerz Musik in ganz Berlin präsent: im Konzerthaus Berlin, Kammermusiksaal Philharmonie, Radialsystem V, Berghain und im ehemaligen Stummfilmkino Delphi Weißensee.
INFORMATIONEN
www.berlinerfestspiele.de/maerzmusik.de
TICKETS
unter Tel. +49 / 30 / 254 89–100 sowie bei tickets.audiophil.de
Preise: EUR 10,00 bis EUR 25,00