Vom Suchen und (Er-)finden – Proben und Irrtümer bei den 4. „Montforter Zwischentönen“ – 18. bis 28. Februar 2016.
Inspiriert vom großen Publikumszuspruch des ersten Jahres präsentieren sich die „Montforter Zwischentöne“ 2016 in Feldkirch erneut als Ort der Begegnung der Künste. Die erste von drei Runden findet vom 18. bis 28. Februar 2016 unter dem Motto „erfinden – probieren, irren, probieren“ statt und wurde heute von den Kuratoren Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde sowie dem Geschäftsführer des Montforthaus Feldkirch Mag. Edgar Eller vorgestellt. Diese vierte Ausgabe bietet ein gewohnt vielfältiges Programm, das neben Ausstellungen und hochkarätig besetzen Konzerten nicht nur das Ergebnis des langjährigen Übens und Suchens, sondern vor allem den künstlerischen Schaffensprozess selbst thematisiert.
Ein Höhepunkt: Francesco Tristano – 27. Februar
„Vorarlberg ist das erfinderreichste Bundesland Österreichs“, schreibt Wirtschaftskammerpräsident Manfred Rein in einem Kommentar. „Hier werden mehr Erfindungen patentiert als anderswo.“ Ein guter Grund also, sich nun künstlerisch mit diesem Thema zu beschäftigen, das auch und vor allem über Musik wunderbar erlebt werden kann. Denn Improvisation ist nichts anderes als Live-Erfinden, der Prozess der Komposition, Forschung und Entwicklung. Einen musikalischen Höhepunkt der ersten „Montforter Zwischentöne“ des Jahres 2016 markiert der Auftritt von Ausnahmepianist Francesco Tristano. Der mehrfach preisgekrönte musikalische Grenzgänger bringt am 27. Februar sein speziell für das Montforthaus entwickeltes Programm „Bach Revolution“ zur Aufführung, das die Meisterwerke Bachs mit einer Reihe von Eigenkompositionen und Improvisationen in Beziehung setzt und ihnen so einen zeitgenössischen Spiegel vorhält. Unterstützt wird er dabei vom Symphonieorchester Vorarlberg.
Crowdperformance „Rot folgt Gelb folgt Blau folgt Rot“ – 26. Februar
Musik hautnah erleben lässt sich am 26. Februar bei der Crowdperformance „Rot folgt Gelb folgt Blau folgt Rot“. Bei diesem Live-Video des Amsterdamer Künstler-Kollektivs „Moniker“ zu einem Soundtrack des Trios „Klanglabor“ ist das Publikum wesentlicher Teil des farbenreichen Geschehens auf der Bühne.
Probieren, erfinden, scheitern
Der Umgang mit Niederlagen wird am 20. Februar debattiert, dann präsentieren herausragende Architektur-Büros ihre besten ungebauten Wettbewerbsprojekte. Musikalisch untermalt von Pianist Peter Madsen können dabei nicht verwirklichte Gebäude zumindest virtuell betreten werden. Tags darauf diskutieren die beiden Vorarlberger Komponisten Gerald Futscher und Wolfram Schurig über den langen Weg vom Einfall zur fertigen Partitur. Probieren heißt, sich von der Wirklichkeit ein Feedback zu holen. Das gilt in der Kunst, in der Politik und in der Wirtschaft. 143 solcher „Wagnisse“ hat die Schweizerin Claudia Roemmel in kurzen Videos dokumentiert, die sich ab 19. Februar erleben lassen.
Ausstellung von Christoph Abbrederis – 22. Februar bis 4. März
Innovation ist nur dann möglich, wenn man auch den Mut hat, Fehler zu machen, um dann daraus so schnell wie möglich zu lernen. Über den gesamten Zeitraum der 4. „Montforter Zwischentöne“ und darüber hinaus illustriert dies die Ausstellung des gebürtigen Bregenzers Christoph Abbrederis, der seit rund zwölf Jahren auf seiner Website jeden Werktag einen Comic-Strip rund um das (all-) tägliche Scheitern veröffentlicht.
Ausblick: Wettbewerb „Hugo“ – Sommer 2016
Vorfreude herrscht in Feldkirch bereits auf den 2015 ins Leben gerufenen Konzertdramaturgie- Wettbewerb „Hugo“: Studierende aus Feldkirch, Nürnberg und Salzburg präsentieren hierbei ihre Ideen rund ums Sommerthema „innehalten – Pause, Muße, Auszeit“ und dürfen darauf hoffen, diese Idee im Juli als Sieger umsetzen zu können.
„Montforter Zwischentöne“
Das im Januar 2015 eröffnete Montforthaus, Kongress- und Kulturzentrum, setzt in Feldkirch neue Zeichen. Die eigene Reihe „Montforter Zwischentöne“ wird von Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde ausgerichtet und erregt neben der positiven Publikumsresonanz in der Region auch internationale Aufmerksamkeit für seine innovativen Programm-Konzepte. Bewusst außerhalb der Hauptsaison im Februar, Juli und November angesiedelt, greift die Reihe Themen auf, die mit jahreszeitlich verbundenen Stimmungen, Bräuchen und Festen sowie unserem Lebensalltag verbunden sind. Die Programme entstehen in enger Zusammenarbeit der beiden Kuratoren, die mit der Konzeption der Zwischentöne Neuland betreten und neue Veranstaltungsformate im Dialog zwischen Musik, Literatur und bildender Kunst kreieren. Alle Projekte werden exklusiv für Feldkirch entwickelt und bringen in der Regel lokale Künstler mit internationalen Spezialisten zusammen oder stellen Projekte internationaler Künstler in lokale Kontexte.