Die neue Grand Show 2014 im Friedrichstadt-Palast: THE WYLD – Nicht von dieser Welt
Sie sind unter uns. Das ahnt jeder, der sich durch Berlins nächtliche Paralleluniversen treiben lässt. Lebensformen aller Couleur werden angezogen vom ‚anything goes‘ dieser Stadt. Zwischen ihnen ein BMX-Fahrer und die menschenscheue Lady, die oben im Fernsehturm lebt und sich zu den Außerirdischen hingezogener fühlt als zu den Erdenbewohnern. Zwei Seelen, die näher und doch weiter entfernt voneinander nicht sein könnten. Eine Liebe zwischen Himmel und Erde muss Naturgesetze überwinden. Das erfordert höhere Mächte, wie Nofretete, die wohl weltweit berühmteste Berlinerin. Ihr Name bedeutet ‚Die Schöne ist gekommen‘ und einer ihrer königlichen Titel lautete vorausschauend ‚Große des Palastes‘. Aber woher ist sie gekommen? Und was hält sie seit 3.400 Jahren jung?
THE WYLD ist die Natur des Menschen in ihren Facetten und die Wildnis der Großstadt. Sie wird bevölkert von Paradiesvögeln, Großstadtgewächsen und intergalaktischen Metamorphosen – modern und archaisch, skurril und futuristisch.
Manfred Thierry Mugler (Regisseur, Designer, Fotograf und Parfum-Créateur), weltweit bekannt durch das Mode- und Parfumlabel ‚Thierry Mugler‘, und Roland Welke, einer der erfolgreichsten europäischen Showmacher, verantworten gemeinsam Buch und Regie. Wie alle großen Publikumserfolge seit 2008 wird auch THE WYLD von Berndt Schmidt produziert.
Vor seiner Zeit als stilbildender und kontroverser Haute Couture-Designer war Mugler selbst Balletttänzer. Er schuf weltbekannte Parfums wie ‚Angel‘ und ‚Alien‘, war einer der Macher von ‚Zumanity‘, einer Cirque du Soleil-Revue, die seit über zehn Jahren in Las Vegas läuft, und künstlerischer Berater von Beyoncé bei ihrer ‚I am… World Tour‘. Zuletzt brachte er mit seinen ‚Mugler Follies‘ modernes Cabaret nach Paris.
Mugler über seine Arbeit mit dem Palast: „Berlin ist für mich eines der wichtigsten Zentren freier Kreativität. Ich schätze diese geistige Offenheit in der Stadt sehr. THE WYLD steht für all die Schwingungen der Stadt: Energie, Modernität, Zeitlosigkeit und Kultur. Das ist es, was ich mit dieser Show vermitteln will, die größer ist als das Leben. Der Palast ist der einzige Ort, an dem man etwas so Großes wagen kann. Die größte Theaterbühne der Welt für eine Show nicht von dieser Welt.“ Unterstützung erhielt er von dem italienischen Modedesigner und Illustrator Stefano Canulli, der bereits 2003 mit Mugler die Kostüme für die Cirque du Soleil Show ‚Zumanity‘ entwarf.
„Die konsequente Modernisierung und der Erfolg öffnen neue Türen. Die Großen der Haute Couture und der internationalen Tanzwelt haben uns mittlerweile auf dem Radar. Sie erkennen die unglaublichen Möglichkeiten des Hauses. Mit faszinierenden Namen wie Mugler, Friedman, Galili stoßen wir in eine nächste Showdimension“, beschreibt Intendant Dr. Berndt Schmidt den Wandel in der Wahrnehmung des europäischen Show-Palastes. Für die neue Grand Show schnürte er aus hauseigenen und Sponsorenmitteln das größte Produktionsbudget in der 95-jährigen Geschichte des Hauses – 1919 als ‚Großes Schauspielhaus‘ unter Max Reinhardt gegründet, im April 1984, vor 30 Jahren, Neueröffnung im neuen Haus an der Friedrichstraße 107. Erstmals wurde die Budgetschwelle von 10 Millionen Euro überschritten, was THE WYLD zur teuersten Showproduktion außerhalb von Las Vegas macht.
„Es ist wie bei einer chemischen Reaktion. Das Faszinierende ist, dass in diesem Aufeinandertreffen zweier oder mehrerer Beteiligter etwas Unvorhersehbares, Unerwartetes, Faszinierendes entstehen kann. In diesem Bild kristallisiert sich der Entstehungsprozess der Show für mich am anschaulichsten. THE WYLD entsteht mit so viel Energie und Leidenschaft, dass sich dies auch als Seele der Show wiederfindet. Wer so viel Energie in sich trägt, wird weit über Berlin hinaus strahlen“, beschreibt Roland Welke den interkulturellen Schöpfungsprozess.
Für das futuristische Bühnenbild verpflichtete der Palast Jürgen Schmidt-André. Der Berliner war mehrmals für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie ‚Beste Ausstattung‘ nominiert. Sein architektonisch-konzeptionelles Gespür für große Bühnenmomente zeigte er bereits bei der meist ausverkauften Wintershow ‚berlin ERLEUCHTET‘. Der Pariser Motion Designer Marc Vidal kreiert die Videoinstallationen, die manchmal, durchaus im Wortsinn, unsere Welt auf den Kopf stellen. Zusammen mit der kreativen Lichtgestaltung des französischen Designers Alain Lonchampt entsteht aus Bühnenbild, Video und Licht ein visuell atemberaubendes Gesamtkunstwerk.
Schon jetzt arbeiten für die neue Show zehn Choreographen mit den 60 Tänzern, der – ein weiterer Superlativ in diesem an Superlativen reichen Haus – weltweit größten stehenden Showballett-Compagnie. Unter den Choreographen sind internationale Spitzenstars wie Brian Friedman und Itzik Galili. Brian Friedman choreographiert für Weltstars wie Beyoncé, Mariah Carey, Cher und Britney Spears. Der in Illionois geborene Amerikaner machte sich auch als Jury-Mitglied der britischen Version von ‚The X Factor‘ einen Namen und ist bis heute als Produzent für die US-Castingshow ‚America’s Got Talent‘ tätig.
Itzik Galili wurde 2006 in den Niederlanden für seine außerordentlichen Verdienste im Bereich Tanz durch Königin Beatrix geehrt. Ein Ritterschlag für jede Show: Die Choreographien des gebürtigen Israelis werden von renommierten Compagnien in aller Welt getanzt, etwa beim Stuttgarter Ballett, der Companhia Cisne Negro in São Paulo, den Grands Ballets Canadiens sowie beim Ballet Gulbenkian in Lissabon.
THE WYLD vereint außergewöhnliche Figuren und Begabungen in außergewöhnlichen Bildern. Wunderbar und sonderbar wie die Stadt, in der es spielt. Die neue Grand Show des Palastes feiert ihre Welturaufführung am 23. Oktober (Previews ab 7. Oktober). Dann heißt es bis etwa Mitte 2016: THE WYLD – Nicht von dieser Welt. Tickets sind ab sofort im Vorverkauf erhältlich unter Tel. 030 – 2326 2326 oder www.palast-berlin.eu