GREATEST HITS

Festival für zeitgenössische Musik auf Kampnagel / 14. bis 17. November

SWR-Freiburg_Foto_Marco_BorggreveFlirrende Klangteppiche, ausgebreitet im dunklen Raum, ein »musikalisches Zeremoniell« für 100 Metronome, sechs unterschiedlich gestimmte Flügel auf einer Bühne und ein Instrument, das ohne Berührung gespielt wird: Vom 14. bis 17. Novemberpräsentieren die Elbphilharmonie Konzerte gemeinsam mit Kampnagel ein neues Festival, das die Vielfalt der zeitgenössischen Musik in den Fokus rückt. »Greatest Hits«,das sind vier Tage dicht gepackt mit rund 20 Veranstaltungen, außergewöhnlichen Hör-Abenteuern und einem intensiven Dialog zwischen Künstlern und Publikum.

Neben internationalen Formationen und renommierten deutschen Ensembles stellen sich Protagonisten der Hamburger Musikszene vor. Ein Schwerpunkt ist der elektronischen Musik gewidmet, ein weiterer dem österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas. Ausgerechnet »Greatest Hits« heißt das neue Elbphilharmonie Festival, bei dem Musik in den Mittelpunkt gestellt wird, die noch immer bei vielen in dem Ruf steht, eher schwer genießbar zu sein. Dass die zeitgenössische Klassik aber mindestens so viele Gesichter besitzt wie Hamburg selbst, das wissen oft nur die Insider. So beleuchtet »Greatest Hits« die unterschiedlichsten Facetten der Musik von heute. Das Festival nimmt sich außerdem nicht nur der ganz jungen Werke an, sondern sorgt bewusst für die Wiederaufführung teils unbekannter Kompositionen. Auf dem Programm stehen neben Ligeti, Cage und Messiaen auch Komponisten wie José María Sánchez-Verdú, Francesco Filidei, Alexander Schubert und Enno Poppe. Zum Abschluss wird auch der Gründungsvater der sogenannten Moderne nicht fehlen: Igor Strawinsky mit seiner berühmten Ballettmusik »Le Sacre du printemps«.

Mehrere Veranstaltungen sind dem 1953 geborenen Georg Friedrich Haas gewidmet. DerÖsterreicher gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart. Schon früh gelangte er zu der Erkenntnis, dass sich zwischen Ganz- und Halbtönen weitere verwendbare Tonhöhen verstecken. Aus diesen Mikrotönen erschafft er einen faszinierenden Klangkosmos, der ebenso fremd wie vertraut anmutet – beispielsweise bei seinem Streichquartett »In iij. Noct.«, welches das amerikanische JACK Quartet auf Kampnagel in völliger Dunkelheit präsentiert. Haas‘ Klavierkonzert »limited approximations« bringen gleich sechs Pianisten auf im Zwölftelton-Abstand unterschiedlich gestimmten Konzertflügeln zur Aufführung, begleitet durch das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg unter der Leitung von François-Xavier Roth. Ein Date mit Deutschlands besten Ensembles für aktuelle Musik: Bei »Ensemble – Gesellschaft« präsentieren sich an zwei Abenden insgesamt sechs deutsche Formationen, darunter das Hamburger Ensemble Resonanz, das ensemble recherche und das ensemble mosaik. Beim »Blind Date Music Talk«, einer Art Speed-Dating in den Pausen, treten die Musiker mit dem Publikum in direkten Dialog. Vielleicht wird ja in dem einen oder anderen Gespräch klar, weshalb das Ensemble nicht nur als ideale Form des gemeinsamen Musizierens gilt sondern auch als perfekte Lebensform. Neben international renommierten Formationen widmet »Greatest Hits« auch Hamburger Künstlern wie dem Decoder Ensemble oder dem Komponisten Burkhard Friedrich einen Schwerpunkt. Damit dient das Festival als neue Plattform für eine äußerst vitale lokale also für die »local heroes«.

Wie sehr sich die Avantgarde in der Klassik mit anderen Genres, auch mit der Popmusik, vermischt, wird in der elektronischen Musik deutlich. Mit der erfolgreichen Reihe »ePhil« im KörberForum haben sich die Elbphilharmonie Konzerte bereits einige Expertise auf diesem Gebiet angeeignet. Eine Festival-Sonderausgabe beleuchtet die Anfänge der elektronischen Musik: Hier kommen nicht nur die Urahnen elektronischer Instrumente zum Einsatz – wie zum Beispiel das ganz ohne Berührung zu spielende »Theremin«. Auch das älteste Musikstück mit live-Elektronik wird präsentiert. Darüber hinaus erlebt das »Greatest Hits«-Publikum Klassiker der elektronischen Musik von Stockhausen oder Ligeti in ungeahnter Klangqualität, und zwar dank einer »Wellenfeldsynthese«.

Ein besonderes Bonbon: Bei Mitmachaktionen werden die Besucher zum gemeinsamen Musizieren eingeladen. Eine begleitende Vorlesungsreihe in der Sektion Erwachsenenbildung am Hamburger Konservatorium intensiviert den Dialog über die vielgestaltige Musik von heute. Infos und Tickets unter: www.greatest-hits-hamburg.de In Kooperation mit Kampnagel
Mit freundlicher Unterstützung von sowie von Torsten Hecke und Christoph Müller Laeiszhalle Elbphilharmonie Hamburg Die künftige Elbphilharmonie und die renommierte Laeiszhalle werden aus einer Hand geführt. Generalintendant ist seit 2007 Christoph Lieben-Seutter. Seit der Konzertsaison 2009/10 verantwortet er darüber hinaus ein eigenes Programm mit durchschnittlich 100
Konzerten, die neben den Veranstaltungen der privaten Konzertveranstalter in der Laeiszhalle und anderen ungewöhnlichen Orten in Hamburg stattfinden. Die Elbphilharmonie Konzerte bieten ein facettenreiches, modernes und weltoffenes Programm, welches das Publikum inhaltlich zum künftigen Konzerthaus Elbphilharmonie und die Musikstadt Hamburg in die Zukunft führt.

Informationen, Karten und Abonnements erhalten Sie unter www.elbphilharmonie.de, im Elbphilharmonie Kulturcafé am Mönckebergbrunnen, Barkhof 3, 20095 Hamburg, sowie in der Konzertkasse Laeiszhalle. Tickethotline: 040 357 666 66, tickets@elbphilharmonie.de.

KÜNSTLER GEGEN AIDS
KATY PERRY